Amphibien

Artenschutzmaßnahmen für seltene Amphibien

Pflegemaßnahmen an Amphibienlaichgewässern im Europaschutzgebiet Frastanzer Ried

Baggerarbeiten an den Sponda-Weihern © RM Europaschutzgebiete

Baggerarbeiten an den Sponda-Weihern © RM Europaschutzgebiete

Gelbbauchunke © RM Europaschutzgebiete

Baggern für den Naturschutz an den Sponda-Weihern

Wo kräftig geholzt und gebaggert wird, fällt der Verdacht nicht unbedingt als erstes darauf, dass dies zur Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt dient. Dennoch steckt hinter den Eingriffen der Naturschutz. Die Maßnahmen dienen dem Erhalt und der Verbesserung der Sponda-Weiher als Amphibienlaichgewässer und zielen dabei insbesondere auf die ausgewiesenen Schutzgüter Kammmolch und Gelbbauchunke ab.

Die Sponda-Weiher waren bereits Ende der 80er Jahre von der Firma Hermann Gort GmbH als Ausgleich für eine Deponie für Aushub- und Abbruchmaterial geschaffen worden. Sie entwickelten sich zu einem perfekten Habitat für sechs verschiedene Amphibienarten: In den 1990er Jahren konnten Bergmolch, Teichmolch, Kammmolch, Grasfrosch, Erdkröte und Gelbbauchunke nachgewiesen werden. Es wurden bis zu hundert Kammmolche gezählt.

Molche mögen es sonnig

Über die Jahrzehnte füllten sich die Weiher jedoch zusehends mit Falllaub, abgestorbenen Ästen und Faulschlamm. Die Schlammschicht hatte besonders in den Sommern Sauerstoffmangel zur Folge. An der ehemals offenen Böschung wuchsen Gehölze hoch auf, wodurch die Weiher stark beschattet wurden. Molch, Unke und Frosch haben es aber gern etwas sonnig: Um als optimale Laichgewässer zu dienen, sind für die Sponda-Weiher am Rande des Frastanzer Rieds Besonnung und sauerstoffreiche Verhältnisse im Wasser wichtig.

Erhalt der Laichgewässer

Zu den Amphibienwanderungen im Frühjahr soll das Laichgewässer für seine Bewohner längst wieder zur Verfügung stehen. Daher werden die Maßnahmen schon jetzt im Winter durchgeführt. In einem Teil der Weiher wurde Schlamm ausgebaggert, rund um die Weiher wurden durch Baumfällungen an der Südostseite sonnigere Verhältnisse geschaffen. Nun aber wird das gesamte Biotop wieder der Natur überlassen. Das umliegende Totholz soll liegen bleiben, da dieses den Amphibien als wertvoller Unterschlupf dient. „Zu sehr Aufräumen in der Natur schadet eher“, erklärt der Regionsmanager für die Europaschutzgebiete Daniel Leissing das weitere Vorgehen an den Sponda-Weihern.

Das Projekt erfolgte mit freundlicher Zustimmung der Grundeigentümer, mit Unterstützung der Gemeinde Frastanz, und wurde vom Land Vorarlberg finanziert. Die Pflegemaßnahmen wurden vom Regionsmanagement Europaschutzgebiete geplant und angeleitet und von der BH Feldkirch bewilligt.

Weitere Informationen

Das „Frastanzer Ried“ ist seit 2015 Europaschutzgebiet. Seltene Tiere und Pflanzen, unter ihnen Kammmolch, Gelbbauchunke und Sumpf-Gladiole, haben hier ihre Heimat.