Amphibien

Aufwertung eines Amphibien-Laichgewässers für den Kammmolch

Kammmolch Larve © Daniel Leissing

Kammmolch Weibchen © Daniel Leissing

Baggerarbeiten an den Sponda-Weihern © Daniel Leissing

Frastanzer Ried | Der seltene Kammmolch (Triturus cristatus) ist die größte heimische Molchart. Er zählt zu den Amphibien, ist in Vorarlberg streng geschützt und stark gefährdet. Das einzige bekannte Vorkommen des Kammolchs im Walgau befindet sich in den Sponda-Weihern im Frastanzer Ried.

Die Sponda-Weiher sind künstlich angelegte Kleingewässer. Die Weiher waren bereits Ende der 1980er Jahre von der Firma Hermann Gort GmbH im  Gegenzug für eine Deponie für Aushub- und Abbruchmaterial geschaffen worden. Sie entwickelten sich im Laufe der Jahre zu einem perfekten Wasserlebensraum für sechs verschiedene Amphibienarten. In den 1990er Jahren konnten Bergmolch, Teichmolch, Kammmolch, Grasfrosch, Erdkröte und Gelbbauchunke nachgewiesen werden. Es wurden bis zu hundert Individuen des gezielt angesiedelten Kammmolchs gezählt. Über die Jahrzehnte füllten sich die von Wald umgebenen Weiher jedoch zusehends mit Falllaub, abgestorbenen Ästen und Faulschlamm. Die  Schlammschicht hatte besonders in den Sommern Sauerstoffmangel zur Folge. An der ehemals offenen angrenzenden Böschung wuchsen Gehölze hoch auf, wodurch die Weiher stark beschattet wurden. Um als optimale Laichgewässer für Molche, Unken und Frösche zu dienen, sind jedoch Besonnung und sauerstoffreiche Verhältnisse im Gewässer entscheidend.

Seit 2021 findet an den Weihern ein intensives Amphibien-Monitoring statt, um Näheres über den Verbleib des Kammmolchs zu erfahren, nachdem der letzte Nachweis des Lurchs in diesem Gewässerkomplex bereits vier Jahre zurückgelegen war. Die Suche blieb im Jahr 2021 jedoch erfolglos. Im Jänner 2022 wurden mit Zustimmung der Grundeigentümer, mit Unterstützung der Gemeinde Frastanz und finanziert vom Land Vorarlberg  Pflegemaßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Weiher als Amphibienlaichgewässer durchgeführt. Teilbereiche der Gewässer wurden ausgebaggert, um die Schlammschicht zu entfernen und eine sukzessive Verlandung zu verhindern. Zudem wurden die Weiher auf der Südostseite von Gehölzen freigestellt, um die Besonnung zu optimieren. Im Sommer 2022 wurde das Monitoring fortgesetzt und schließlich gelang der Nachweis. Mittels Molchreusen konnten ein adultes  Kammmolchweibchen sowie mehrere Larven festgestellt werden. Somit stehen das Vorkommen und auch die erfolgreiche Reproduktion des Kammmolches in den Weihern fest.

Weitere Informationen

Das „Frastanzer Ried“ ist seit 2015 Europaschutzgebiet. Seltene Tiere und Pflanzen, unter ihnen Kammmolch, Gelbbauchunke und Sumpf-Gladiole, haben hier ihre Heimat.