Moore

Das neue Naturvielfalt Magazin "Unsere Moore" ist da!

Um den Lebensraum Moor ranken sich viele Märchen und Sagen. Insbesondere Hochmoore faszinieren uns Menschen seit vielen Jahrhunderten. Zahlreiche (Schauer-)Geschichten über unheimliche Nebellandschaften, geheimnisvolle Moorbewohnerinnen und -bewohner und Moorleichen halten sich bis heute!

Moore sind aber auch unterschätzte Naturjuwele mit hoher ökologischer Bedeutung als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, als Wasser- und CO2-Speicher. Und vor allem sind sie in menschlichen Zeiträumen gerechnet unwiederbringlich, da sie oft über tausende von Jahren entstanden sind.

Wia kut as zu nam Moor?
Wo Torfmoos kut in Menge vor,
a Mulda, wo sichs Wasser staut
und niamand, der’s dabei versaut

(Prof. Dr. Georg Grabherr)

Moor in Krumbach – Ruth Steurer

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Naturvielfalt Magazin 2018 - Unsere Moore

Die meisten der österreichischen Moore entstanden vor ca. 12.000 Jahren nach dem Ende der Würmeiszeit. Die Gletscher schmolzen ab und ließen Wannen und Hohlformen mit undurchlässigen Tonablagerungen zurück. Es bildeten sich Schmelzwasserseen wie z. B. der Rheintaloder der Walgausee. Begünstigt durch das kalte Klima und die hohen Niederschläge konnten sie über Jahrtausende zu Mooren verlanden. Sauergräser (Seggen) und Torfmoose spielten dabei eine große Rolle. Bei hoch anstehendem Wasser bildet das abgestorbene Pflanzenmaterial Torf, ein organisches Sediment. Viel Wasser, Nährstoffarmut, Seggen und Torfmoose und der daraus entstehende Torf zeichnen den Lebensraum Moor aus.

Moore und Sümpfe sind keine produktiven Böden für die landwirtschaftliche Nutzung. Sie wurden von den Menschen daher für eine intensivere Produktion „urbar“ gemacht, Torf wurde abgebaut, es wurde entwässert, gedüngt oder für vielfältige andere Nutzungen wie Straßenbauten, Bau- und Gewerbegebiete drainagiert. Den Mooren wurde und wird also im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben, gewaltige Verluste sind zu verzeichnen.

Andererseits konnten insbesondere viele Niedermoore durch eine zurückhaltende Bewirtschaftung, das heißt keine Düngung und nur eine Mahd im Herbst, erhalten werden. Die so gewonnene Streue war viele Jahre ein begehrtes Gut als saugfähige Einstreu für das Vieh. Vorarlberg ist daher aufgrund seiner vielen verlandeten und vermoorten Schmelzwasserseen und der hohen Niederschläge ein Land der Moore und ist es trotz starker Rückgänge bis heute geblieben. Gut ein Viertel der Moore Österreichs liegt im kleinen, westlichen Bundesland.