Frastanzer Ried

Als Hotspot der Artenvielfalt bietet das Naturjuwel und Europaschutzgebiet Frastanzer Ried mehr als 100 gefährdeten Arten – unter anderem der attraktiven Sumpf-Gladiole – eine Heimat. Das größte Feuchtgebiet im Walgau ist eine ökologische Kostbarkeit von hohem landschaftlichem Wert.

Übersicht über das Frastanzer Ried © Daniel Leissing

FFH-Schutzgut Sumpf-Gladiole als Juwel im Frastanzer Ried © Daniel Leissing

Sumpf-Gladiole © Daniel Leissing

Stark gefährdet und streng geschützt - der unauffällige Glanzstendel © Daniel Leissing

Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling © Daniel Leissing

Sibirische Schwertlilien im Frastanzer Ried © Daniel Leissing

Sumpf-Stendelwurz © RM Europaschutzgebiete

Echtes Labkraut © RM Europaschutzgebiete

Kleinstgewässer als Lebensraum für Amphibien © RM Europaschutzgebiete

Herbstmahd der Streuewiesen © RM Europaschutzgebiete

Riedlandschaft im Frastanzer Ried © Andreas Beiser

Mit ausgedehnten Streuwiesen und kleinen Auwaldfragmenten ist das Frastanzer Ried die bedeutendste Talvermoorung im Walgau und Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Das Vorkommen des Kleinen Wasserschlauchs, der Gefleckten Smaragdlibelle, der Sumpfschrecke, des Duftlauchs, Lungenenzians sowie Glanzstendels weisen auf den guten hydrologischen Zustand des Frastanzer Riedes hin. Bei letzterem darf sogar vom bedeutendsten Einzelvorkommen in Österreich gesprochen werden. Durch die nassen Bodenverhältnisse, die Verhinderung von Nährstoffeinträgen und die großflächige extensive Streuwiesennutzung konnte die herausragende Artenvielfalt erhalten werden.

Fakten

Fläche: 39 ha
Höhe: 460 m. ü. A.
Lage: in der Marktgemeinde Frastanz zwischen Zentrum und Felsenau
Natura 2000-Managementregion: Walgau-Großes Walsertal-Arlberg
Erhaltungsziele: AT3426000_Ziele

Schutzgüter und weitere bemerkenswerte Arten

Die Schutzgüter des Gebietes sind besonders typische und seltene bzw. gefährdete Lebensräume und Arten, für deren Erhalt das Europaschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurde. Einige dieser Schutzgüter wollen wir Ihnen vorstellen:

Duft-Lauch (Allium suaveolens)

Obwohl mit Schnittlauch und Knoblauch verwandt, riechen die Blüten des Duft-Lauchs deutlich weniger intensiv, sie duften sogar leicht süßlich. Die Blütezeit beginnt im Hochsommer und dauert bis in den Herbst. Damit die Samenreifung abgeschlossen werden kann, ist eine möglichst späte Mahd im Herbst für den Fortbestand des Duft-Lauches unerlässlich. Die österreichischen Vorkommen dieser Rarität beschränken sich auf das Rheintal und den Walgau sowie wenige Standorte in Ostösterreich.

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Mit der auffällig gelb gefleckten Unterseite signalisieren die höchstens 5 cm großen Gelbbauchunken Fressfeinden ihre Ungenießbarkeit. Die unauffällige Oberseite ist dagegen eine gute Tarnung. Sehr kleine Gewässer, manchmal sogar Pfützen oder Fahrspuren, die nur für wenige Monate mit Wasser gefüllt sind, sind ihre bevorzugten Laichgewässer.

Hinweise für Gebietsbesuchende

Naturbeobachtung

Mit einem Fernglas können Sie die Tierwelt des Schutzgebietes von den Wegen aus besonders gut beobachten, ohne dabei Störungen zu verursachen.

Lärm und Abfälle

Vermeiden Sie Lärm, der Tiere beunruhigt, und lassen Sie keine Abfälle im Gebiet zurück.

Streuwiesen nicht betreten

Streuwiesen dürfen in der Zeit vom 15.03. bis zum 01.09. bzw. bis zur Mahd nicht betreten werden.

Keine Blumen pflücken

Damit sich alle Gebietsbesucher­Innen an der außergewöhnlichen Blütenpracht erfreuen können, bitte keine Blumen pflücken oder Pflanzenteile entnehmen.

Wegegebot einhalten

Bleiben Sie ganzjährig auf den befestigten Wegen.

Kontakt

Regionsmanagement Europaschutzgebiete
DI Romana Steinparzer
Jahngasse 9 · 6850 Dornbirn
Tel. +43 (0) 676 833 06 4719 · romana.steinparzer@naturvielfalt.at