Roßbündta
Ahorne, Linden, Ulmen und Esche – diese Baumarten charakterisieren die besonders im inneren Montafon selten vorkommenden Edellaubmischwälder. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Seltenheit gelten diese Wälder als besonders schützenswert – denn sie bieten Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Grauerlen, alte, knorrige Bergahorne und Eschen mit Spechthöhlen, morsche Stämme und Totholz: Der größtenteils naturbelassene Roßbündtawald hat große Bedeutung für holzzersetzende Pilze, Käfer, Spechte, Eulen und andere Vogelarten.
Mit der Laubholz-Säbelschrecke, einer in vielen Regionen Mitteleuropas vom Aussterben bedrohten Heuschrecken-Art, wurde zudem ein überraschender, aber erfreulicher Fund getätigt. Der Roßbündtawald ist eine sukzessiv verwachsene Extensivweide. Die regelmäßigen Überschotterungen sorgen für einen dynamischen Standort und schaffen einen Geröll- und Blockwald mit Märchenwaldcharakter.
Fakten
Fläche: 12,62 ha
Höhe: 800 – 1.022 m. ü. A.
Lage: nordost-exponierte Hänge der Roßbündta in St.Gallenkirch
Natura 2000-Managementregion: Montafon-Klostertal
Erhaltungsziele: AT3432000_Ziele
Schutzgüter und weitere bemerkenswerte Arten
Die Schutzgüter des Gebietes sind besonders typische und seltene bzw. gefährdete Lebensräume und Arten, für deren Erhalt das Europaschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurde. Einige dieser Schutzgüter wollen wir Ihnen vorstellen:
Schlucht- und Hangmischwald
An luftfeuchten, oft steilen und etwas instabilen Hängen stocken artenreiche Mischwälder. Charakteristisch sind hier Edellaubhölzer wie Bergahorn, Esche und Bergulme, die das Gelände stabilisieren und Steinschlag verhindern. Der Kronenschluss ist oft lückig, wodurch ausreichend Licht für eine üppige Krautflora durchdringt.
Hinweise für Gebietsbesuchende
Naturbeobachtung
Mit einem Fernglas lassen sich die seltenen Wildtiere gut beobachten, ohne sie zu stören.
Abfälle und Lärm vermeiden
Lassen Sie keine Abfälle im Gebiet zurück und vermeiden Sie Lärm, der Tiere beunruhigt.
Wegegebot einhalten
Bitte bleiben Sie auf den gekennzeichneten Wegen.
Keine Pflanzen pflücken
Damit sich alle Gebietsbesuchenden an der außergewöhnlichen Blütenpracht erfreuen können, bitte keine Blumen pflücken oder Pflanzenteile entnehmen.
Kontakt
Regionsmanagement Europaschutzgebiete Montafon-Klostertal
Mag. Christian Kuehs
Montafonerstrasse 21 · 6780 Schruns
Tel. +43 (0) 664 1982543· verwall@natura2000.or.at