Gortniel

Ahorne, Linden, Ulmen und Esche – diese Baumarten charakterisieren die besonders im inneren Montafon selten vorkommenden Edellaubmischwälder. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Seltenheit gelten diese Wälder als besonders schützenswert – denn sie bieten Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Turiner-Lindenwald und Mondviolen-Bergahornwald – das sind die klingenden Namen zweier Waldgesellschaften, die im Montafon nur an wenigen Standorten zu finden sind. Überall dort, wo Nährstoffe und Wasser ausreichend vorhanden sind und der Boden durch Block- und Hangschutt zerklüftet ist, vermögen die Edellaubbaumarten die in dieser Höhenstufe und Hanglage sonst so dominante Buche zu verdrängen. Knorrige, alte Bergahorne und Linden verleihen diesen Bergwäldern einen geradezu märchenhaften Charakter. Alt- und Totholzbäume schaffen Lebensraum für Spechte, Eulen und andere Vogelarten. In den Gortnieler Hangwäldern versteckt sich auch so manche Rarität, darunter der Turiner Waldmeister und zwei seltene und gefährdete Moosarten: Das Hängende Widerhakenmoos und das Braungelbe Gabelzahnmoos.

Fakten

Fläche: 12,71 ha
Höhe: 770 – 936 m. ü. A.
Lage: west- bis südwest-exponierte Hangflächen bei Gortniel (St.Gallenkirch)
Natura 2000-Managementregion: Montafon-Klostertal
Erhaltungsziele: AT3431000_Ziele

Schutzgüter und weitere bemerkenswerte Arten

Die Schutzgüter des Gebietes sind besonders typische und seltene bzw. gefährdete Lebensräume und Arten, für deren Erhalt das Europaschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurde. Einige dieser Schutzgüter wollen wir Ihnen vorstellen:

Schlucht- und Hangmischwald

An luftfeuchten, oft steilen und etwas instabilen Hängen stocken artenreiche Mischwälder. Charakteristisch sind hier Edellaubhölzer wie Bergahorn, Esche und Bergulme, die das Gelände stabilisieren und Steinschlag verhindern. Der Kronenschluss ist oft lückig, wodurch ausreichend Licht für eine üppige Krautflora durchdringt.

Hinweise für Gebietsbesuchende

Naturbeobachtung

Mit einem Fernglas lassen sich die seltenen Wildtiere gut beobachten, ohne sie zu stören.

Lärm und Abfälle

Lassen Sie keine Abfälle im Gebiet zurück und vermeiden Sie Lärm, der Tiere beunruhigt.

Wegegebot einhalten

Bitte bleiben Sie auf den gekennzeichneten Wegen.

Keine Blumen pflücken

Damit sich alle Gebietsbesuchenden an der außergewöhnlichen Blütenpracht erfreuen können, bitte keine Blumen pflücken oder Pflanzenteile entnehmen.

Kontakt

Regionsmanagement Europaschutzgebiete Montafon-Klostertal
Mag. Christian Kuehs
Montafonerstrasse 21 · 6780 Schruns
Tel. +43 (0) 664 1982543· verwall@natura2000.or.at