Alpen-Mannstreu Gamperdonatal
Der Alpen-Mannstreu ist eine besonders attraktive distelartige Pflanze, die in den Lawinenbahnen des Rätikon in den blütenreichen Hochstaudenfluren vorkommt. Zum Schutz dieser äußerst seltenen Art wurde im Gamperdonatal ein Europaschutzgebiet eingerichtet.
Zusammen mit prächtigen Arten wie der Feuerlilie, dem Türkenbund, der Alpen-Bergscharte und dem Rittersporn, bildet der Alpen-Mannstreu in den steilen und von Lawinen beeinflussten Hängen bunte Fluren. Im Sommer summt und brummt es in den artenreichen Fluren vor Blütenbesuchern und Insekten, die ihr Konzert bei schönem Wetter zum Besten geben.
Neben den Vorarlberger Vorkommen des Alpen-Mannstreu gibt es österreichweit nur noch in Kärnten Bestände, weshalb die Art besonderen Schutz und Aufmerksamkeit genießt. Aufgrund des besonderen Blütenreichtums des Gamperdonatals ist das Gebiet seit 60 Jahren ein Pflanzenschutzgebiet, seit EU-Beitritt 1995 sind die Alpen-Mannstreu-Bestände Europaschutzgebiet und Teil des Natura 2000-Netzwerkes.
Fakten
Fläche: 38 ha
Höhe: 1.400 bis 2.020 m. ü. A.
Lage: am Talschluss des Gamperdonatals (Nenzinger Himmel) im Westen der Gemeinde Nenzing
Natura 2000-Managementregion: Walgau-Großes Walsertal-Arlberg
Erhaltungsziele: AT3415000_Ziele
Schutzgüter und weitere bemerkenswerte Arten
Die Schutzgüter des Gebietes sind besonders typische und seltene bzw. gefährdete Lebensräume und Arten, für deren Erhalt das Europaschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurde. Einige dieser Schutzgüter wollen wir Ihnen vorstellen:
Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)
Ein Leben in der Extreme führt der äußerst seltene, in Österreich nur in Kärnten und Vorarlberg vorkommende, Alpen-Mannstreu. Die auffällig blaublütige Pflanze braucht Frost um zu keimen und steile Lawinenzüge als Lebensraum. In den feuchten Hochstaudenfluren kommen neben dem distelartigen Doldenblütler Raritäten wie Feuerlilie, Türkenbund und Alpenscharte vor und bilden einen üppigen, bunten Blütenteppich.
Bodensaure Fichtenwälder
In Fichtenwäldern mit ausreichend Alt- und Totholz lebt der Dreizehenspecht. Oft ist die seltene Art eher durch ihre Spuren nachzuweisen, als direkt zu beobachten: Dreizehenspechte ringeln nämlich die Rinde von Bäumen, um so an deren Saft zu gelangen.
Hinweise für Gebietsbesuchende
Naturbeobachtung
Mit einem Fernglas können Sie die Tierwelt des Schutzgebietes von den Wegen aus besonders gut beobachten, ohne dabei Störungen zu verursachen.
Abfälle und Lärm vermeiden
Lassen Sie keine Abfälle im Gebiet zurück und vermeiden Sie Lärm, der die Tierwelt beunruhigt.
Keine Blumen pflücken
Damit sich alle Gebietsbesuchenden an der außergewöhnlichen Blütenpracht erfreuen können, bitte keine Blumen pflücken oder Pflanzenteile entnehmen.
Wegegebot einhalten
Bleiben Sie ganzjährig auf den befestigten bzw. markierten Wegen.
Kontakt
Regionsmanagement Europaschutzgebiete
DI Romana Steinparzer
Jahngasse 9 · 6850 Dornbirn
Tel. +43 (0) 676 833 06 4719 · romana.steinparzer@naturvielfalt.at