Wiese

Neophyten

Neophyten sind Pflanzen, die durch Menschen absichtlich oder unabsichtlich in andere Regionen gelangen und sich in der freien Natur ausbreiten. Manche verursachen Probleme, weil sie die ursprüngliche Pflanzenwelt verdrängen, gesundheitliche Probleme oder wirtschaftliche Schäden in Land- und Forstwirtschaft verursachen. Für einige dieser „Problemneophyten” sind Straßenränder, Straßenböschungen oder Bahndämme ideale Lebensräume. Die meisten sind Pionierarten, die sich gerne auf offenen Bodenstellen oder künstlichen Standorten ansiedeln.

BU: Beifußblättrige Ambrosia

Riesenbärenklau
Der Riesenbärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Er war bereits im 19. Jahrhundert als dekorative Gartenpflanze beliebt und wurde bis vor kurzem auch bei uns als Bienenpflanze angesät. Vielfach beschränken sich die Vorkommen auf wenige Exemplare. An einigen Standorten hat sich die Art aber bereits großflächig ausgebreitet, darunter auch in geschützten Streuwiesen.

Späte und Kanadische Goldrute
Späte und Kanadische Goldrute stammen aus Nordamerika und wurden als Zierpflanzen nach Europa gebracht. Seit Mitte des 20. Jh. breiten sich beide Arten in Mitteleuropa rasant aus und besiedeln insbesondere nicht oder nur extensiv genutzte Standorte in tieferen Lagen. Ökologisch problematisch ist vor allem die Ausbreitung in Streuwiesen, Goldruten verdrängen die ursprüngliche Flora dieser wertvollen Lebensräume.

Japan- und Sachalinknöterich
Japan- und Sachalinknöterich stammen aus Ostasien und gelangten als Zierpflanzen nach Europa. Sie bilden dichte Bestände, in denen sich kaum andere Arten halten können. Da die Pflanzen nur wenig Feinwurzeln bilden, besteht bei Reinbeständen an Böschungen und Gewässerufern Erosionsgefahr.

Drüsiges Springkraut
Wie viele andere Neophyten gelangte auch das aus dem Himalaja stammende Drüsige Springkraut als Gartenpflanze nach Europa. Typische Wuchsstandorte sind Uferböschungen, Auwälder, Weg- und Straßenränder, Deponien, Waldränder und -lichtungen. Viele Vorkommen gehen auf Materialablagerungen zurück, in denen Samen des Drüsigen Springkrauts enthalten waren. Auch die gezielte Ansaat als Bienentrachtpflanze hat zur Ausbreitung beigetragen.

Beifußblättrige Ambrosie
Die Beifußblättrige Ambrosie, auch Aufrechte Ambrosie, Beifuß-Traubenkraut oder Ragweed genannt, stammt aus Nordamerika. Bis in die 1990er Jahre war die Art in Vorarlberg sehr selten, hat sich in den vergangenen Jahren jedoch ausgebreitet. Die Beifußblättrige Ambrosie ist eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, da sie heftige Allergien auslösen kann – vor allem durch die Pollen, aber auch durch Hautkontakt mit dem Blütenstand.

Kreuzkräuter / Greiskräuter
In Vorarlberg kommen derzeit 14 Arten von Kreuzkräutern (Greiskräuter) vor, davon sind 13 heimisch. Alle Arten enthalten giftige Pyrrolizidin-Alkaloide. Einige wurden zu Problemarten – vor allem für Weidetiere: In frischem Zustand werden Kreuzkräuter wegen der Bitterstoffe meist verschmäht, im Heu und in der Silage gehen die Bitterstoffe dagegen verloren, die Giftigkeit bleibt jedoch erhalten.